CSU-Kreistagsfraktionschef Dr. Ronny Raith zu Gast – Landkreis müsse Ziele deutlicher machen

Frauenau. Die Junge Union (JU) hat den im Juni neugewählten Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Dr. Ronny Raith, zum Sommerstammtisch in die Pension Waldkristall eingeladen. Raith will insbesondere die Zusammenarbeit des Landkreises mit Tschechien intensiveren. Der CSU-Nachwuchs beschäftigte sich in der vorangegangenen Ausschusssitzung unter anderem mit Umweltthemen.
Den Veranstaltungsort hat die Junge Union nicht zufällig gewählt. Frauenau stehe symbolhaft mit dem digitalen Dorf, dem naturnahen Tourismus und der Nähe zu Tschechien für die Kernbereiche, die unseren Landkreis ausmachten. Dass die CSU für den Landkreis Regen ehrgeizige Pläne hat, zeigte Raith in seiner Vorstellungsrede. Der 42-jährige Rechtsanwalt aus Kirchberg gab in einem 45-minütigen Impulsreferat einen breiten Abriss der Landkreispolitik. Kernanliegen war ihm die Zusammenarbeit mit Tschechien zu verbessern und die Forderungen der Region sehr viel stärker zum Ausdruck zu bringen. „Als Region in der Mitte Europas dürfen Projekte nicht an der Grenze in Bayerisch Eisenstein halt machen“, so der stellv. CSU-Kreisvorsitzende, der seit fast zwölf Jahren Mitglied im Kreistag ist. „Es braucht größere Anstrengungen, das bayerisch-tschechische Schulprojekt am Gymnasium Zwiesel weiter zu finanzieren“, so Raith weiter. Ziel des Projektes sei, den bayerisch-tschechischen Schüleraustausch zu verbessern und tschechischen Schülern die Möglichkeit zu geben, in Bayern Abitur zu machen. Auch im Tourismus könne man von der Nähe zu Tschechien profitieren, indem sich der Landkreis verstärkt für tschechische Tagestouristen präsentiere. JU-Kreisvorsitzender Hannes sieht zudem eine Zukunft als e-Bike-Region. Mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur könne man Gemeinden verbinden und die Gastronomie mit e-Tankstellen stärken.
Neben der grenzübergreifenden Zusammenarbeit ist die Daseinsvorsorge für Raith zentrales Thema. Er wolle außerdem die Infrastruktur verbessern. „Das sind nicht nur Straßen, aber eben auch die!“, betonte er. Die Region müsse klar für den Ausbau der Bundesstraßen und der Ruselstraße eintreten. „Wenn wir keine Forderungen nach Berlin oder München stellen, dann wird nichts passieren“, machte er deutlich und ermutigte den CSU-Nachwuchs, eigene Vorstellungen zu formulieren. Hannes verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die JU die Bahn-Reaktivierung Gotteszell-Viechtach klar unterstütze und bereits Gespräche mit dem bayerischen Verkehrsminister Dr. Reichhart geführt wurden. Zur Infrastruktur gehöre für Raith nicht nur der Erhalt der Klinikstandorte Viechtach und Zwiesel, sondern diese durch langfristige Investitionen für die Zukunft aufzustellen. Ähnlich sehe er die Lage für den Erhalt der Glasfachschule Zwiesel.
In der JU-Kreisausschusssitzung befasste sich die junge CSU in erster Linie mit Umweltthemen. Hannes sprach die vor der Europawahl begonnene Diskussion um eine CO2-Steuer an. Die JU hält eine zusätzliche Abgabe klimapolitisch für wirkungslos. Eine Verteuerung für Verbraucher habe bei der Öko-Steuer schon nicht funktioniert. Der Lindberger Josef Peschl sieht den ländlichen Raum über Gebühr belastet und Marion Neubert verwies auf die bereits hohe Steuerlast in Deutschland, welche nach Ansicht von Anton Schiller aus Kirchberg letztlich den Verbraucher treffe. Stattdessen brauche es alternative Mobilitätsangebote, wie Nahverkehr mit Bus und Bahn, und umweltfreundlichere Technologien. Jeder Bürger müsse auf alternative Energien umsteigen können. Von einer staatlichen Anordnung, wie es das SPD-geführte Bundesumweltministerium fordert, hält die JU hingegen wenig. Florian Graf betonte, zusätzliche Forstprojekte und Baumpflanzungen seien das geeignetere Mittel zur CO2-Bindung.
Den von Tschechien geplanten Ausbau des AKW Temelín lehnt die JU auf Initiative von Florian Wiesmüller strikt ab. Es sei der falsche Weg, unter dem Deckmantel des Klimawandels die Atomkraft wieder auszubauen.
Eine erfreuliche Nachricht gibt es aus Arnbruck: Auf Initiative der stellvertretenden Ortsvorsitzenden der Arnbrucker CSU, Josef Raith und Konrad Weiß und von Bürgermeisterkandidatin Angelika Leitermann wird am 26. Juli um 17 Uhr im Gasthof Unterschaffer ein neuer JU-Ortsverband gegründet. Interessierte sind eingeladen, wie der der JU-Kreisvorstand mitteilt.
Die nächste Veranstaltung der Kreis-JU ist ein Gipfelabend auf der Zwieseler Hütte am Großen Arber am 17. August mit Übernachtung und Grillen und Besuch der Arber-Bergkirchweih am 18. August. Als Gast hat sich der neue JU-Bezirksvorsitzende Benjamin Taitsch angekündigt.

« „So geht Mobilität!“ JU diskutiert am Arber über die Region »