Junge Union informiert sich bei Mesutronic über Betrieb und Ausbildungsmöglichkeiten

Kirchberg. Der Metalldetektorhersteller Mesutronic produziert ausschließlich für gewerbliche Kunden, zählt aber trotzdem zu den bekanntesten Unternehmen im Landkreis Regen. Der Kreisverband der Jungen Union hat das Vorzeigeunternehmen besucht und sich über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Auch eine Vertreterin der Europaregion Donau-Moldau nahm an der Firmenbesichtigung teil.
„Unser Landkreis ist die Heimat vieler innovativer Unternehmer. Mesutronic ist eines der besten Beispiele für Wertschöpfung im Bayerischen Wald.“, würdigte der JU-Kreisvorsitzende Alexander Hannes das Kirchberger Unternehmen, das sich nicht nur für das Landärztemacher-Projekt einsetzt, sondern zudem mit dem „ARBERLAND Premium-Siegel“ in Gold ausgezeichnet wurde. Unterstrichen wurde dies durch die Anwesenheit von Gemeindebürgermeister Alois Wenig und der Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen Jaroslava Pongratz von der Europaregion Donau-Moldau e.V. Ebenfalls folgten die CSU-Ortsvorsitzenden aus Kirchberg, Jakob Binder, und aus Langdorf, Michael Englram, sowie die örtliche JU-Vorsitzende, Melanie Kaufmann, der Einladung des JU Kreisverbands.

Bürgermeister Wenig hob Mesutronic als „vorbildlichen Betrieb“ hervor, der gute Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten vor Ort geschaffen habe und zudem für einen nicht unwesentlichen Teil der Kirchberger Gewerbesteuereinnahmen sorge. In Kirchberg habe man mit der Schaffung des Gewerbegebiets, dem derzeit laufenden Breitbandausbau und guten Nahversorgungsmöglichkeiten sehr gute Rahmenbedingungen für den Standort Kirchberg geschaffen. Die südliche Umgehungsstraße mit Anbindung an den Donauraum habe eine enorme Schlüsselfunktion für die weitere Entwicklung von Kirchberg inne, wie der Bürgermeister betonte.
Geschäftsführer Karl-Heinz Dürrmeier stellte zunächst einige Eckdaten des 1992 gegründeten Unternehmens vor. Man sei mit über 200 Mitarbeitern und einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 12 % in den letzten zehn Jahren auf einem sehr guten Weg. Die Produktpalette reiche von hochentwickelten Metalldetektoren und Metallseparatoren bis hin zu Röntgeninspektionssystemen und Transportanlagen, die überwiegend in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen und individuell nach Kundenwusch hergestellt werden. Ebenfalls beliefere man Industriebetriebe in der Kunststoff-, Textil- und Holzverarbeitung sowie im Bergbau. Mit einer direkten Exportrate von 69 % und über 30 Werksvertretungen in Europa, Asien und Übersee sei das Auslandsgeschäft besonders wichtig.

Jaroslava Pongratz von der Europaregion Donau-Moldau wollte sich bei der Betriebsbesichtigung ein Bild über die hier ansässigen Unternehmen machen. Als Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen ist sie für Wirtschaft und Wissenschaft im bayerischen-böhmischen Grenzraum zuständig und fungiert im Europahaus in Freyung als Kontaktstelle für Betriebe und Hochschulen beiderseits der Grenze. Sie fördert beispielsweise den Kontakt, falls Unternehmen eine Niederlassung im Nachbarland gründen möchten, wenn Kontakt zu Behörden notwendig ist oder wenn Unternehmen Arbeitskräfte suchen. Des Weiteren organisiert sie auf beiden Seiten der Grenze zahlreiche Veranstaltungen für die Vernetzung der bayerischen und tschechischen Firmen und Hochschulen.
In der anschließenden, ausführlichen Diskussion lag der Fokus auf den Ausbildungsmöglichkeiten des Unternehmens: Laut Dürrmeier beträgt die Ausbildungsquote im Unternehmen gut 10 %, was zwischen 20-25 Auszubildenden entspreche. Vor allem technische Berufe, wie Industriemechaniker, Elektroniker, technische Produktdesigner und Fachinformatiker, werden in Kirchberg ausgebildet. Hannes wollte wissen, ob und inwiefern sich der Fachkräftemangel bemerkbar mache. Der für das Personalwesen verantwortliche Mitarbeiter Erwin Engl wies darauf hin, dass man zwar aufgrund der Bekanntheit ausreichend Bewerbungen erhalte, die Bewerberzahl aber in den letzten Jahren abgenommen habe. Dürrmeier sieht die zunehmende Akademisierung als größtes Problem, qualifizierte Facharbeiter in technischen Berufen zu finden, da der Anteil an Fachkräften zugenommen habe, die nach der Ausbildung noch ein Studium „dranhängen“. Hannes meinte dazu, dass besonders Konzerne immer mehr auf Akademiker setzen. Dürrmeier entgegnete für die technische Branche: „Jemand, der eine Ausbildung gemacht hat, kann etwas. Jemand der studiert, weiß etwas.“ Nach Ansicht von Dürrmeier sind für den Mittelstand gerade in technischen Berufen gut ausgebildete Fachkräfte besser geeignet. Die zunehmende Akademisierung erklärt Dürrmeier damit, dass immer mehr Schüler zum Hochschulabschluss „befördert“ werden und zugleich zu wenig Begeisterung für technische Ausbildungsberufe geweckt werde. „Hier wären mehr Pflichtpraktika wünschenswert - auch an Gymnasien. Dies gäbe uns als Unternehmen die Möglichkeit, potentielle Bewerber schon vorab kennenzulernen.“, so Dürrmeier. Die Qualifikationsanforderungen der Konzerne erklärt der Geschäftsführer damit, dass auch die Qualität der Bewerber teilweise abgenommen habe. Hier sieht er das abnehmende Leistungsniveau bei den Schlüsselqualifikationen an den Schulen mit Sorge.
Der Geiersthaler JU-Vorsitzende Frank Feuerecker fragte, welche Bedingungen man den Auszubildenden biete. Der kaufmännische Leiter Engl betonte die attraktive Ausbildungsvergütung und das angenehme Arbeitsumfeld. In einem Montage-Betrieb könne man deutlich mehr lernen, als in vielen Konzernen.
Fragen zum Betrieb hatten Michael Englram, der sich nach Erweiterungsplänen erkundigte, und Marion Neubert, die wissen wollte, ob angesichts des Auslandsgeschäfts Transportkosten ein Problem darstellen. Dürrmeier sagte, eine Erweiterung sei aktuell nicht absehbar, da man erst 2015 die Produktions-, Büro- und Lagerflächen mit insgesamt 9.100 qm mehr als verdoppelt habe. Und die Transportkosten fielen derzeit weniger ins Gewicht, aufwändiger sei bei Mesutronic das Verpacken, so Engl. Der stellvertretende Ortsvorsitzende der JU Frauenau-Lindberg Josef Peschl warf die Frage auf, wie man nicht-metallische Verunreinigungen wie Steine oder Glassplitter detektieren könne. Dafür produziere man Inspektionssysteme auf Röntgenbasis. Mit solchen Geräten lassen sich aber nicht nur Fremdkörper aufspüren, sondern auch Produkte auf Vollständigkeit oder Beschädigungen prüfen können, wie Dürrmeier beim späteren Rundgang durch den Betrieb präsentierte.
Nach der Diskussion gewährten Dürrmeier und Engl den JUlern Einblick in die Produktion der Metalldetektoren und Metallseparatoren bis hin zu Röntgeninspektionssystemen und erläuterten die verschiedenen Herstellungsprozesse von der Entwicklung über Montage bis hin zur Programmierung und Fernwartung der Software-Steuerung.
Hannes bedanke sich bei Dürrmeier und Engl für den sehr freundlichen Empfang und den über dreistündigen Austausch mit Schmankerln aus dem „Kulinarischen Schaufenster“ der Region. Auch die Firma Mesutronic zeigte sich mit einem Präsent für das Interesse und den Firmenbesuch erkenntlich.

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